Friedrich Kaul

Jurist; SED

* 21. Februar 1906 Posen

† 16. April 1981 Berlin

Wirken

Friedrich Kaul stammte aus Posen und war Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Er besuchte Realgymnasien in Posen und Berlin und studierte nach dem Abitur (1925) Jura in Berlin und Heidelberg. 1929 bestand er die 1. juristische Staatsprüfung, 1931 promovierte er zum Dr. jur. Politisch fand er den Weg zur KPD, deren Mitglied er 1932 wurde. Nach dem Referendarexamen war K. zunächst an der Juristischen Fakultät der Berliner Universität tätig. Von 1931 bis 1932 arbeitete er im Anwaltsbüro Justizrat Pinner in Berlin.

1933 wurde er als Halbjude aus dem Justizdienst entlassen und arbeitete die nächsten beiden Jahre als Versicherungsagent und Rechtskonsulent. 1935-37 war er in den KZs Lichtenburg und Dachau inhaftiert.1937 konnte er emigrieren und lebte als Büroangestellter, Bauarbeiter u.a. zunächst in Kolumbien, später in Mittelamerika. Bei Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg wurde er in Nicaragua interniert und an die US-Behörden übergeben. K., dem 1939 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt worden war, verbrachte die nächsten Jahre in einem nordamerikanischen Antinazi-Camp (Camp Kennedy in Texas).

Im Sept. 1945 kehrte K. nach Deutschland zurück. Ein Angebot der Amerikaner, Intendant des Stuttgarter Rundfunks zu werden, schlug er aus. Statt dessen ging er wieder ...